đź§  Mein Leben mit Migräne Teil II – der erste Kontakt mit Akkupunktur

Wie schon im Beitrag „Mein Leben mit Migräne Teil I – oder der Anfang eines langen Weges“ geschrieben, hatte mit zehn Jahren wöchentlich mindestens einen Migräneanfall. Da mein Kinderarzt keine wirkliche Lösung fand, brachte mein Vater mich zu einem Heilpraktiker nach Deggendorf. Es war meine erste Begegnung mit Akupunktur – eine neue Welt der alternativen Medizin tat sich auf.

Nach einem ausführlichen Gespräch und einigen Untersuchungen stand zunächst das Unterspritzen meiner Narben auf dem Programm. Der Therapeut erklärte mir, dass diese den Energiefluss im Körper stören könnten. Das klang nicht nur seltsam, sondern war für mich auch unangenehm – vor allem, weil ich bereits als Kind viele Narben hatte. Besonders schmerzhaft empfand ich die Behandlung an der Kopfhaut. Ja, auch dort trage ich Narben: Als kleines Kind fiel ich einmal in einen (zum Glück trockenen) Abwasserschacht. Meine Mutter hörte mein Schreien und fand mich kopfüber darin – nur meine Füße ragten noch heraus.

Neben der Narbenbehandlung kam auch die Akupunktur zum Einsatz: Die Nadeln wurden vor allem in meine Füße und Zehen gesetzt. Begleitend dazu verschrieb der Heilpraktiker Kräutertees. Doch trotz mehrerer Termine stellte sich keine spürbare Besserung ein – mein Migräneleiden ging weiter, ganz ohne Therapie.

Mit zwölf Jahren verschrieb mir mein Hausarzt schließlich das Medikament Avamigran zur Akutbehandlung – sowohl als Tabletten als auch als Zäpfchen. Ich erinnere mich noch genau an den ersten heftigen Migräneanfall danach: Ich musste mich so stark übergeben, dass sogar Galle mitkam. Meine Mutter gab mir ein Zäpfchen – die Wirkung setzte rasch ein, doch ich war den Rest des Tages wie betäubt. Die Schmerzen und die Übelkeit waren verschwunden, aber ich fühlte mich vollkommen erschöpft und benommen.

In der Folge setzten wir die Zäpfchen nur noch bei besonders starken Attacken ein – später gar nicht mehr. Die Tabletten waren zwar etwas besser verträglich, verursachten aber ebenfalls Benommenheit. Und wenn die Übelkeit bereits zu weit fortgeschritten war, landete die Tablette meist wieder im Erbrochenen. Leider änderte das kaum etwas an meinen Fehltagen in der Schule.

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