🍃 Pollenallergie – ein jährlicher Leidensweg
Seit einigen Jahren musste ich jedes Frühjahr die Qualen der Pollenallergie gegen Hasel-, Eschen-, Erlen- und Birkenpollen ertragen. Eine Hyposensibilisierung verschaffte leider nur vorübergehend Linderung. Schon zwei Jahre später waren die Symptome wieder so stark, dass ich erhebliche Einschränkungen hatte.
Meine kluge Frau schlug mir vor, es mit Heilfasten nach Dr. Buchinger zu versuchen. Sie hatte das vor etlichen Jahren mehrfach gemacht und wusste von den positiven Impulsen auf das Immunsystem. Da ich mit Medikamenten wie Cetirizin, Loratadin und ähnlichen leider gar nicht klarkam – ich wurde antriebslos und dauermüde – stimmte ich dem Versuch zu.
Es waren fünf harte Tage für mich – länger hielt ich es nicht durch. Nur zweimal täglich ein Teller Gemüsebrühe oder Tomatensaft. Wenn’s gar nicht mehr ging, gab es einen Löffel Honig. Körperliche Arbeit war für mich fast unmöglich. Aber erstaunlich, dass unser Körper so etwas kann. Nach zwei Tagen wurde das Hungergefühl etwas besser, aber ich dachte trotzdem ständig ans Essen.
Zum Fastenbrechen nach fünf Tagen gab es den traditionellen Apfel. Da ich aufgrund meiner Birkenpollenallergie eine Kreuzallergie gegen Äpfel entwickelt hatte, war ich skeptisch. Zu meinem Erstaunen konnte ich ihn genießen – wirklich genießen! Es gibt nichts Besseres nach fünf Tagen Gemüsebrühe. Allein das Gefühl, wieder etwas zu kauen, muss man erlebt haben. Auch wie intensiv Aromen schmeckbar werden. Und das Jucken in Mund und Rachen blieb aus.
Die Allergie war spürbar gedämpft – die ersten Tage danach waren nahezu symptomfrei. In der Folgezeit kam ich mit Mometa-Nasenspray aus. So fiel der Entschluss, auch zu Beginn der nächsten Pollensaison eine Woche Heilfasten einzuplanen. Meine liebe Frau machte wieder mit – allein hätte ich wohl nicht die Kraft gehabt durchzuhalten. Es war körperlich sehr anstrengend, doch sie motivierte mich immer und war mir ein Vorbild. Sie konnte das Fasten nahezu genießen.
📚 Bücher, Tipps & Low Carb – meine neue Richtung
Meine „Energiekrisen“ während des Fastens ließen mich schließlich recherchieren, ob es Alternativen dazu gibt. Eine Doku auf Arte zum Thema Altern brachte den Impuls: Ausnahmslos alle interviewten Forscher, die auf der Suche nach dem Jungbrunnen waren, empfahlen Fasten. Einige schworen auf Intervallfasten 16/8 – also 16 Stunden täglich nichts essen und in den verbleibenden acht Stunden die Mahlzeiten einplanen.
Nach dem letzten Heilfasten im März 2024 wagte ich diesen Schritt. Natürlich schafft man das nicht aus dem Stand. Ich begann mit 12 -14 Stunden Fasten, was schwierig war. Mein Frühstück – früher Marmeladensemmeln – wurde durch Haferflocken ersetzt, was länger satt hielt. Es war nicht einfach, aber es spielte sich langsam ein.
Den nächsten großen Schritt regte wieder meine Frau an: Sie lieh sich von einer Kollegin das Buch „111 Tipps für einen gesunden Körper“ von Dr. Stunz. Ich las darin quer und bestellte mir sofort ein eigenes Exemplar. Alles klang logisch, und ich wurde auf das Thema „Low Carb“ aufmerksam.
Mein Fokus galt weiterhin meiner Allergie. Angeregt durch das Buch bestellte ich zusätzlich „77 Tipps für einen gesunden Darm“. Dort wurde unter anderem erwähnt, dass Ibuprofen die Darmflora fast ebenso negativ beeinflusst wie Antibiotika. Die übrigen Aussagen überzeugten mich, es mit Low Carb zu versuchen.
Rückblickend war das der Schritt, der meiner Migräne den Kampf ansagte – obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht an eine Besserung dachte.
Die Umstellung meiner Ernährung lief anfangs alles andere als rund. Beim Heilfasten hatte ich sechs Kilo abgenommen – wie jedes Jahr – die ich sonst in zwei Wochen wieder zunahm. Diesmal nicht. Mein Gewicht blieb konstant, manchmal sank es sogar weiter. Meine Frau machte sich Sorgen, meinte, ich solle doch wieder „normal“ essen.
Auch mit der Low-Carb-Grippe machte ich Bekanntschaft – damals wusste ich noch nicht, dass es sowas überhaupt gibt. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben. Was mir zu diesem Zeitpunkt nicht ganz klar war: Fett sollte meine neue Energiequelle sein. Doch davon war anfangs zu wenig auf meinem Teller.
🔥 Der Durchbruch: Das Buch von Robert Krug
Durch Zufall stieß ich auf ein Buch, das meine Ernährung nachhaltig veränderte: „Low Carb, Long Life“ von Robert Krug. Es war ein Durchbruch. Krug beschreibt präzise, was im Körper vorgeht und warum diese Ernährungsform sinnvoll ist. Er erläutert, dass unsere Lebensmittel durch ausgelaugte Böden und Züchtung auf Optik und Ertrag inzwischen bis zu 40 % weniger Vitamine und Mineralstoffe enthalten als in den 1960er-Jahren. Somit der Startpunkt meinen Körper mit Nahrungsergänzungsmitteln zu versorgen. Auch die Mär von den gesunden Samenölen wird widerlegt: Das einzige gesunde Fett sind Olivenöl, Kokosöl, Butter und Schmalz. Alle Aussagen in seinem Buch sind belegt mit Studien, die Verweise dazu sind auf 12 Seiten (!) im Anhang des Buches gelistet.
Ein wichtiger Hinweis im Buch: Nicht jeder Tag muss ein Low-Carb-Tag sein. Im Gegenteil – unser Körper sollte einen flexiblen Stoffwechsel haben und sowohl mit Fett als auch mit Kohlenhydraten zurechtkommen.
Durch Low Carb gelang es mir schließlich problemlos, den 16/8-Fastenrhythmus einzuhalten. An manchen Tagen wurde die Fastenphase sogar länger – das funktioniert tatsächlich ohne Schwierigkeiten. Ich habe keinen Heißhunger mehr, keine schlechte Laune bei Hunger. Es fühlte sich richtig gut an.
💙 Unerwarteter Sieg: Die Migräne tritt zurück
Und dann, Ende September 2024, fiel mir plötzlich auf: Ich hatte schon lange keine Triptane mehr gekauft! Mir wurde plötzlich bewusst: Meine Migräneanfälle hatten sich drastisch verringert. Es wurde nochmals besser und seit November 2024 verzeichne ich eine Reduktion um etwa 75 % – unglaublich!
Ich wollte meine Allergie bekämpfen – und ganz nebenbei habe ich meine Migräne besiegt.
Derzeit brauche ich etwa drei bis vier Triptane pro Monat. Früher waren es zwei bis vier Tabletten pro Woche! Ja, es gibt noch Wochen mit ein bis zwei Migränetagen, aber fast immer sind sie so leicht, dass ich keine Medikamente brauche. Sehr oft verschwinden die Schmerzen nach ein paar Stunden – früher hielten sie ein bis fünf Tage an.
Ich habe mein Leben zurück – eines, das wieder richtig Spaß macht. 🧠🌿💙
Nebenbei bemerkt: Die Pollensaison 2025 ging nicht ganz spurlos an mir vorüber, aber ich hatte nur eine verstopfte Nase und leichten Husten. Und: Ich kam vollständig ohne Medikamente aus.
Fazit
Seit März 2024 habe ich mich intensiv mit meiner neuen Ernährungsform auseinandergesetzt – ich habe zahlreiche Bücher gelesen, unzählige Artikel und Studien durchforstet und dabei mehr über Ernährung, Immunsystem und Stoffwechsel gelernt, als ich je erwartet hätte. Heute bin ich überzeugt: Für mich ist dies die gesündeste Art zu leben.
Die positiven Effekte reichen dabei weit über meine Allergie und Migräne hinaus. Viele Quellen berichten, dass eine Low-Carb-Ernährung auch das Risiko für chronische Erkrankungen wie koronare Herzerkrankungen und bestimmte Krebsformen deutlich senken kann. Auf einige dieser Zusammenhänge werde ich in weiteren Beiträgen noch ausführlich eingehen